Trinkente, Trinkvogel

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Trinkvogel, Trinkente, Einsteins trinkende EnteKurios sieht Einsteins trinkende Ente oder die Trinkente mit ihrem roten Kopf, dem Hut und dem dicken Hintern ja schon aus. Der erste Eindruck täuscht jedoch, denn die Trinkente, die auch unter den Namen Wippvogel, Happy Drinking Bird, Glaskolbenente oder Schluckspecht bekannt ist, ist ein ganz raffiniertes Physikspielzeug, das mittlerweile Kultstatus erreicht hat.

Trinkvogel, Trinkente, Einsteins trinkende Ente

Trinkente im original Design

Wie funktioniert ein Trinkvogel?

Ist der Kopf der Trinkente feucht, so wippt sie ohne Unterlass vor und zurück. Stellt man einen Becher Wasser vor Einsteins trinkende Ente, so bleibt der Kopf feucht, denn der Schnabel taucht bei jeder Vorwärtsbewegung in das Wasser ein und der Vorgang hält unter diesen Bedingungen beliebig lange an. Mit Alkohol kann man die Trinkende Ente natürlich ebenfalls laufen lassen.

Auch wenn es so scheint: Um ein Perpetuum mobile handelt es sich bei der Trinkente trotzdem nicht. Vielmehr ist die Trinkende Ente nichts anderes als eine ausgeklügelte Wärmekraftmaschine: Der Temperaturunterschied zwischen dem kühlen Kopf und dem wärmeren Hinterteil wird genutzt, um mechanische Arbeit in Form des Wippens zu leisten. Im Innern der Trinkente befindet sich dazu eine Flüssigkeit mit einem sehr niedrigen Siedepunkt von 35 bis 40 Grad Celsius.

Trinkvogel, Trinkente, Einsteins trinkende Ente

Trinkvogel made in Europe

Das bedeutet, dass die Flüssigkeit bei diesen niedrigen Temperaturen verdampft. Die Luft in der Trinkente wird bei der Herstellung abgesaugt, sodass das Innere ganz von der Flüssigkeit und seinen Dämpfen ausgefüllt ist. Kühlt der Kopf der Trinkente ab, so entsteht dort ein Unterdruck. Die Flüssigkeit aus dem Hinterteil steigt auf und die Trinkende Ente kippt nach vorne.

Ist dies geschehen, können die Dämpfe aus dem Hinterteil wieder in den Kopf gelangen und dort die Flüssigkeit wieder verdrängen. Diese fließt zurück in das Hinterteil und die Trinkende Ente richtet sich wieder auf. Solange der Temperaturunterschied zwischen Kopf und Hintern erhalten bleibt, wiederholt sich dieser Vorgang immer wieder.

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Wie Einstein auf die trinkende Ente kam

Seit seiner Erfindung fasziniert dieses Physik-Spielzeug nicht nur Wissenschaftler. So haben sich sowohl Albert Einstein als auch der US-Präsident Herbert Hoover, ursprünglich Ingenieur, intensiv mit der Trinkente beschäftigt. Wieso, so wollten sie wissen, kann sie ohne äußeren Antrieb, gleich einem Perpetuum mobile, stundenlang wippen? Weder Hoover noch Einstein konnten das Rätsel der Trinkente ohne Hilfe lösen, und darüber berichteten damals sogar das Times-Magazin. Die Trinkente macht sogar Filmkarriere, denn sie ist seit 1979 in der Eröffnungsszene des Sciencefiction-Films „Alien“ von Ridley Scott zu sehen.

1995 und 1998 spielte die Trinkende Ente in der Cartoon-Serie „Die Simpsons“ mit. In einer Folge von 1995 soll sie wippend die Computertastatur der Comicfigur Homer Simpson bedienen, der für ein Kernkraftwerk arbeitet. Es kommt, wie es kommen muss, und zwar zu einer Beinah-Kernschmelze. Die Verkaufszahlen für die Trinkende Ente stiegen trotz ihres Versagens nach dieser Folge stark an. Der Trinkvogel mit den Inhaltsstoffen Äther und Dichlormethan darf nicht mehr verkauft werden. Dies ergibt sich aus Anhang VXII der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH), Nr. 3, Absatz 1. Danach dürfen sich gefährliche Inhaltsstoffe (nach Richtlinie 67/548/EWG und Richtlinie 1999/45/EG) nicht in Dekorationsartikeln wie einem Trinkvogel befinden.